CT7 - Allgemeines

[Krischan]

Hallo Gemeinde,

zunächst möchte ich sagen, das ich tiefste Trauer empfinde über Pfingsten in Olbernhau nicht dabei sein zu können. Schade!!
Doch nun zur Sache. Meinen bzw. unseren (Ehefrau ) CT7 haben wir seit letztem Jahr. Tolles Teil.
Jetzt einige Auffällgkeiten:
1. Erstzulassung lt. altem (bundesdeutschem) Fahrzeugbrief - 27.11.1984, Karsdorf, Burgelandkreis, Sachsen-Anhalt. Lt. http://www.unser-camptourist.de wurde "...Die Produktion im April 1985 – zwei Monate früher als geplant – durch besondere Initiativen der Werktätigen des VEB Fahrzeugwerks Olbernhau in Vorbereitung des XI. Parteitages aufgenommen..." Wie geht das Zusammen ????
2. Auf dem Vorzelt steht zu lesen "Camping Line by Rigaldi" oder "Rigoldi". Das klingt irgendwie italienisch. War der CT7 nun für den Export bestimmt und verblieb dann doch in der DDR oder ist später mal eine neues Zelt auf den Hänger gesetzt worden ???

Bilder vom CT7 hätt ich euch gern gezeigt, ich peil aber nicht wie ich diese hier einfügen kann.

So, das war es zunächst mal. Klar das die Infos nicht lebenswichtig sind, schön zu wissen wärs aber doch. Geschichte meines, ääh unseres CT7 und so...

Gruß aus Unterfranken
Krischan

[Nordseekrabbe]

Moin Krischan,

herzlich willkommen bei uns im Klappcaravanforum.

Zu deinem CT7-Thema kann ich dir nichts sagen (da gibt es ne Menge anderer versierter Leute, die das besser können und die dir sicher auch noch antworten werden), aber hier zwei Links, die sich mit dem Einstellen und dem dafür vorher notwendigen Verkleinern von Bildern beschäftigen. Vielleicht bekommst du es ja mit dieser Anleitung hin, deinen Beitrag zu bebildern. Falls nicht, melde dich nochmal.

LG Anne

[Herbert]

Hallo Krischan,
dazu hilft vielleicht schon die Information weiter, daß es in Karsdorf ein besonders wichtiges Zementwerk mit besonders wichtigen Leuten gab, nämlich die VEB volkeigener Betrieb Karsdorfer Zement, die nach der Wende von derr La Farge übernommen und weitergeführt wurde, bzw wird. Die Wichtigkeit der La Farge hat sich auch nach der Wende noch gezeigt, von dort kamen nämlich die ganzen Zementladungen, die für den Bau der zweiten Startbahn des Flughafens Leipzig benötigt wurden.
Und zu DDR-Zeiten wurden eben besonders wichtige Leute besonders behandelt, dadurch handelt es sich um eine Vorabproduktion, also quasi eine betriebsinterne Testphase oder so. Der CT7 wurde ja auch schon vor dem offiziellen Produktionsbeginn als Alpenkreuzer den Vertriebspartnern "Devisen" also West vorgestellt.
So kann ich mir vorstellen, daß der Erszbesitzer ein "guter" Mitarbeiter der Karsdorfer Zement war.
LG Herbert

[Krischan]

Danke an die Nordseekrabbe für die Hilfe bei den Bildern.

Hier also nun unser CT7:



Das Bild wurde aufgenommen anlässlich eines Kurztrips ins lothringische Baerenthal bei Bitche. Der Campingplatz "Ramstein Plage" ist unserer Auffassung nach sehr zu empfehlen. Das lohnt sich.

Wie man sieht, hat das Dach des Sonnensegels eine andere Farbe. Ist ja auch kein wunder, da es von uns nachgekauft wurde.
Der rote Fleck oben auf ist i.Ü. eine LED-Solar-Leuchte im Ladezustand, gedacht für die nächtliche Pipifraktion, damit diese nicht ins Stolpern gerät beim Klogang.

Gruß Krischan

[Krischan]

Grüß Dich Herbert,

hab dank für die ersten Infos zur Geschichte zum CT7.
Wenn ich Dich nun richtig verstehe, könnte unser CT7 so etwas wie eine Vorserie zu den dann endgültig in Serie produzierten sein. Und ja, ich kann mir auch vorstellen das ein "Verdienter irgendwas des Volkes" einen solchen als Anerkennung seiner "Verdienste" erhalten haben könnte.
Nach Deinem Hinweis auf die ALPENKREUZER hab ich mal nen bischen gegoogelt. Ergebnis: Das Modell CT7 ging zwecks Devisenbeschaffung an die Niederländer und wurde dort als "Allure" auf dem West-Markt angeboten. Soweit so gut.
Rätselraten lässt mich jetzt nur noch das Du schreibst, dass der CT7 noch vor dem offiziellen Produktionsbeginn in den Export gen Westen ging. Wenn ich Dich also richtig verstehe, wurde der CT7 zwar schon ab 1984 gebaut, innerhalb der DDR aber erst kurz danach auf dem heimischen Markt dem Volke dargeboten. Richtig ??
Jetzt bleibt mir nur noch die Frage, was es mit der "Campingline by Rigaldi" auf sich hat. Doch so wie ich dieses Forum in so kurzer zeit schon habe schätzen gelernt, findet sich die Antwort sicher schon in Kürze.
Gruß Krischan

PS: Gibt es eigentlich eine Faltanleitung für das Zelt, oder macht man das so, wie es eben am besten passt. Die Originalanleitung gibt da wenig her; außer div. Hinweisen (Fenster etc.). Vielleicht haben ja diverse Unterlagen aus dem Werk die Zeit bis heute überlebt.

[0901]

Hallo Gemeinde,

zunächst möchte ich sagen, das ich tiefste Trauer empfinde über Pfingsten in Olbernhau nicht dabei sein zu können. Schade!!
Doch nun zur Sache. Meinen bzw. unseren (Ehefrau ) CT7 haben wir seit letztem Jahr. Tolles Teil.
Jetzt einige Auffällgkeiten:
1. Erstzulassung lt. altem (bundesdeutschem) Fahrzeugbrief - 27.11.1984, Karsdorf, Burgelandkreis, Sachsen-Anhalt. Lt. http://www.unser-camptourist.de wurde "...Die Produktion im April 1985 – zwei Monate früher als geplant – durch besondere Initiativen der Werktätigen des VEB Fahrzeugwerks Olbernhau in Vorbereitung des XI. Parteitages aufgenommen..." Wie geht das Zusammen ????
2. Auf dem Vorzelt steht zu lesen "Camping Line by Rigaldi" oder "Rigoldi". Das klingt irgendwie italienisch. War der CT7 nun für den Export bestimmt und verblieb dann doch in der DDR oder ist später mal eine neues Zelt auf den Hänger gesetzt worden ???

Moin Krischan,

auch in der DDR startete die Produktion nicht einfach mal so aus dem nichts. Es gab auch Vor-und Nullserien.
Die Propaganda war auch überall. Der Zeitungsausschnitt unter http://www.unser-camptourist.de/ ist wenn ich das richtig sehe aus der KFT und damit aus einer DDR Autozeitschrift.
Es gab auch die Version, die Produktion starten zu lassen und erst später wenn es störungsfrei lief bzw alle Teile auch geliefert wurden (Engpässe gab es immer wieder) offiziell zu starten. Natürlich kamen dann irgendwelche Kasper der Partei und Staatsführung um sich feiern zu lassen. War nicht anders als jetzt auch

Sicher wurden auch vorab für Veranstaltungen, wie z.B. die Leipziger Messe einige Fahrzeuge gefertigt.
Das mit Rigoldi habe ich im Internet gefunden, aber nur in einer Verkaufsanzeige von ebay Kleinanzeigen und die ist nicht mehr aktiv.
Fahrzeuge schon vor oder während den Exportverhandlungen mit Aufklebern des Handelspartners zu versehen war nicht nur in der DDR normal. Dem Partner sollte das Fahrzeug in seinem Design gezeigt werden. Computersimulationen gab es damals noch nicht. Es währe schön, wenn Du den Schriftzug mal fotografieren und im Forum einstellen könntest.
Hast Du noch irgendwelche anderen Dokumente zum Fahrzeug bekommen?

Gruß Tobias

[Herbert]

Moin Krischan,

Tobias hat es schon beschrieben, es gab immer Vorabproduktionen, bevor der offizielle Verkauf begonnen wurde. Diese Versionen wurden den Kunden vorab gezeigt umm die Produktion abschätzen zu können. Als die Firma Airbus den A 380 angekündigt hatte, gab es noch kein flugfähiges Modell, aber der Markt wurde darauf aufmerksam und die ersten Verkaufsverhandlungen liefen an.
Zum Thema Rigoldi habe ich auch nichts gefunden, es könnte sich um einen Designer gehandelt haben. Rigoldis im Bereich der Kunst gab es einige.

Gruss Herbert

[0901]

Moin,

nachdem ich im Internet nach "Rigoldi" gesucht habe bin ich auf eine Verkaufsanzeige gestoßen in welcher ein "carrello tenda" angeboten wurde. Mit diesem Suchbegriff bin ich auf die Seite http://www.gremmo.it/carrellotenda/marche_e_modelli.html gestoßen. Dort wird Rigoldi als Hersteller gelistet. Da nichts aktuelles zu finden ist, scheint es die Firma nicht mehr zu geben.
Ich bleibe weiter dran.

Gruß Tobias

[Herbert]

und da scheint sich der Kreis zu schließen, "carrello tenda" ist ein Klappzelt, in dem Fall dann wohl in Richtung Camp Let. Da aber mehrere Abbildungen unter "carrello tenda" sind, vermute ich schon, daß dieser oder ein Rigoldi bei der Gestaltung des Zeltes vom Alpenkreuzer beteiligt war.

Herbert

[Krischan]

Hallo zusammen, ich grüß Euch der Einfachheithalber mal alle zusammen.

Falls hier u.U. der Eindruck entstanden sein könnte, ich hätte einen ALPENKREUZER Allure - dem ist nun nicht so.
ISCH FAHRE DET ORISCHINAAL !!! Wobei die "anderen" ja im Grunde nicht schlechter sind
Aber auch unter den Gleichen gibt es noch immer Verschiedene.

Doch zurück zur Sache. Ich hab mal den alten bundesdeutschen Fahrzeugbrief gescannt:

Und dazu noch sämtliche Typenschilder des Hängers:




Wenn da draußen jemand über die Fahrgestellnummer einzugrenzen vermag, wann dieser CT nun gebaut wurde, bitte schön.

Das, was mir die Verkäuferin (ja es war eine Dame, welchen ihn Ihr eigen nannte) dann noch an Unterlagen mit auf den Weg gab, war eine Kopie der im Original mit Matrixdrucker gefertigte Anleitung eines CAMPTOUR Falke der Camptourist Fahrzeugbau GmbH, Dörfelstraße 14, O-9330 Olbernhau/Sachsen.
Wie unschwer zu erkennen ist, ist dies nicht die Originalanleitung zu unserem Hänger, welche ich i.Ü. von http://www.unser-camptourist" dankenswerter weise abgesaugt und ausgedruckt habe. Diese - wenn auch nunmehr nur in Kopie -vorliegende Anleitung ist zwar inhaltsgleich, aber von wesentlich besserer Qualität als das, was da nach 1990 o. irgendwann später kam.

So, ich glaube langsam das die geschichtliche Aufarbeitung eine Ende gefunden haben könnte. Dennoch bin ich gegenüber weiterführende Anmerkung nach wie zuvor aufgeschlossen und werde die Szenerie hier im Forum fürderhin aufmerksam verfolgen.

Es grüßt euch alle
Krischan aus Unterfranken

PS: Diesen Spruch fand ich hier und dazu toll: Wer Rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten !!!

[Herbert]

Ich habe mal folgendes im Pappenforum beim Mossi gefunden, der im übrigen sehr nah am Klappfix dran ist und es könnte Klarheit bringen: http://pf31.pappenforum.de/index.php/Thread/26351-Alpenkreuzer-West-Camptourist-DDR/ Mir war nämlich so, daß ich den Begriff Falke schon mal in Verbindung mit dem CT7 gehört habe.

Zitat:
Bei Exportquoten von durchschnittlich >80% ist es erstaunlich, das so viele überlebt haben - im Westen war dies ein Kosumartikel wie vieles andere auch.

Das gerade die Alpenkreuzer als einer der "Markennamen" exisitert, liegt an der Firma aus NL - die aber auch andere Modelle anderer Hersteller vermarktet haben.

Mal als Übersicht:

Klappfix 64 = Alpenkreuzer

Campifix = Alpenkreuzer Junior

Camptourist = Alpenkreuzer senior

CT 5 = Alpenkreuzer Junior (in Verbindung mit dem 5 tauchte auch schon der Begriff Export auf)

CT 5-2 = Alpenkreuzer Super

CT 5-3 Normal / Standard = Alpenkreuzer Kompakt Export

CT 5-3 Luxus = Alpenkreuzer Super GT; Camptour Milan

CT 6-1 =

CT 6-2 =

CT 6-2W = Alpenkreuzer Select; Berger Oase; Berger Randger; Trigano Ranger

CT 7 = Alpenkreuzer Allure; Camptour Falke; Oase CT 7

CT 8 = Alpenkreuzer Duet

CT 9 = Alpenkreuzer Prestige; Camptour Kormoran; Camptour Phoenix exklusiv (mit anderem Interieur & Zelt, Deichselbox etc.) Zugvogel

Dies erhebt keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit und Umfang.

Im Prinzip ist dies ein eigenes, kleines Universum.


So um 1991 rum haben die die Oöbernhauer noch ein überarbeitetes Chassis mit Schräglenkern lanciert - Basis der Camptour-Vogelbaureihe.

Leider fielen die Hauptabnehmer (Inlandskunden, die sich dank größerer Autos nun auch Wohndosen anhängen konnten & Alpenkreuzer (zzgl. Berger, Trigano etc. denen auf einmal die marktunüblich "hohe" Handelsspanne massiv verkleinert wurde) weg - damit kam 1994 die Liquidation trotz ausgereifter Produkte und sinnvoller Neuerungen wie dem CA 1000.

Wenn man sich überlegt, was dort an Devisen erwirtschaftet wurde........ ;(
Zitat Ende

[0901]

Hallo Krischan,

Laut der Typenschild er ist er Baujahr 86.

Ich habe auch den Betreiber der Seite in Italien mal angemailt und auch Antwort erhalten. Leider noch nichts konkretes, aber Simone will genauer auf die Anzeigen schauen, ob da Bilder dabei sind.

Gruß Tobias

[Per]

So kann ich mir vorstellen, daß der Erszbesitzer ein "guter" Mitarbeiter der Karsdorfer Zement war.

Es ist auch durchaus möglich, dass "VEB Karsdorfer Zement" selbst der Erstbesitzer war. DDR-Betriebe hatten nämlich nicht nur eigene "Ferienobjekte" (große Betriebe/Kombinate sogar  Kinderferienlager), sondern auch Wohnwagen, welche sie an ihre Mitarbeiter verliehen haben. Und falls es mal keine Wohnwagen gab, tat es auch ein Faltwohnwagen .

Achja, vllt. hat das Fahrzeugwerk Olbernhau gerade etwas Zement gebraucht, da wüsste ich auch, wie die "Bezahlung" erfolgte.

[Tutzitu]

Hallo

Ich vermute hier einen Fehler in den Papieren. Laut Typenschild ist er ja Baujahr 1986 und in den Papieren steht 1984.
Mein CT 6-1 ist laut DDR Brief Baujahr 1975 und Erstzulassung 1974. Wie soll das gehen ? Im DDR Brief stand auch immer das Baujahr
und die Erstzulassung was ja heute nicht mehr so ist. So genau hat man das wohl zu DDR zeiten nicht genommen und bei der Ummeldung
auf Bundesdeutsche Papiere wurden die Daten einfach übernommen. Ich habe schon des öffteren
gelesen das Baujahr oder Fahrgestellnummer nicht mit den Papieren übereinstimmen. Meiner Meinung nach stimmt immer das Typenschild.

Thomas

[Herbert]

Hallo,

jaja, da gab es schon einige Stilblüten: Als ich meinen CT 6-2W vor zwei Jahren zugelassen habe, gab es Probleme mit der Fahrgestellnummer. Da wurde dann hin und her telefoniert, weil diese Fahrgestellnummer schon zig-mal vergeben war, aber es wurde geregelt.

Herbert